Pressemitteilung
BAföG muss entbürokratisiert werden
09. August 2017„Die bürokratischen Hürden beim BAföG-Antrag schrecken potenzielle Studierende ab. So verliert Deutschland wertvolles und unverzichtbares Potenzial“, erklärt Selçuk Çiçek, Vorsitzender der Studierendenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach die Zahl der BAföG-Empfängerinnen und Empfänger im Vergleich zum Jahr 2015 um 5,5 Prozent gesunken ist. Die IGMG Studentenorganisation ist ein europaweiter Zusammenschluss. Selçuk Çiçek weiter:
„Der Antrag auf BAföG ist ein bürokratischer Hürdenlauf. Es werden unnötige Unterlagen angefordert sowie abstruse Fragen in endlosen und undurchsichtigen Formularen gestellt. Wird der Antrag positiv beschieden, reicht das Geld nicht einmal, das Studium zu finanzieren. Insofern verwundern die aktuellen Zahlen nicht. Notwendig ist die Aufstockung der BAföG-Sätze sowie der Abbau bürokratischer Hürden bei der Antragstellung.
Deutschland ist ein Land mit geringen natürlichen Ressourcen. Dafür ist es technologischer Vorreiter in der Welt und genießt dank seiner Innovationskraft und seinen Qualitätsstandards einen erstklassigen Ruf rund um den Globus. Dies gilt es zu halten und weiter auszubauen. Möglich ist dies jedoch nur durch hervorragend ausgebildete junge Menschen, die bereit und fähig sind, den ständigen technologischen, gesellschaftlichen und politischen Wandel in der Welt für Deutschland zu tragen und mitzugestalten.
Dafür muss jungen Menschen uneingeschränkten Zugang zu unserem Bildungssystem gewährleistet werden. Es wäre fatal, wenn Bildung vom Geldbeutel abhinge und nicht von der Leistung.
Insbesondere vor dem Hintergrund der Flüchtlingsmigration bieten sich vielfältige Chancen, die weitestgehend ungenutzt bleiben. Nach wie vor müssen aufenthaltsberechtigte Flüchtlinge mindestens 15 Monate warten, ehe sie BAföG beantragen dürfen. Klüger wäre es, die Jugendlichen mit früher und richtiger Förderung rechtzeitig für Deutschland zu gewinnen. So könnten nicht nur die Folgen des demografischen Wandels abgefedert werden, sondern auch Räume geschaffen werden für mehr Interaktion unterschiedlicher Kulturen. Hochschulen sind nicht nur Orte der Wissenschaft, sondern auch Orte des Austauschs und der Vernetzung – je internationaler, desto besser.“