Pressemitteilung

Angriff auf Synagoge trifft uns Muslime mitten ins Herz

11. Oktober 2019
Pressemitteilung

„Der Angriff auf die Synagoge in Halle trifft uns Muslime mitten ins Herz. Unsere Solidarität mit den jüdischen Gemeinden ist uneingeschränkt“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist der rassistisch motivierte Angriff auf eine Synagoge in Halle und auf einen Döner-Imbiss. Bekir Altaş weiter:

„Die feige Untat in Halle zeigt, wie nah uns Christchurch ist. Wir sind fassungslos und zutiefst traurig über den Angriff auf die Synagoge in Halle. Wir sind genauso betroffen wie nach einem Moscheeanschlag. Aus dem, was bisher bekanntgeworden ist, wissen wir: Der Täter hätte genauso eine Moschee angreifen können. Offenbar haben Zufälle den Anschlagsort bestimmt.

Diese Untat zeigt uns, dass wir als Gesellschaft noch näher zusammenrücken müssen gegen die Gefahr von rechts. Und wir müssen achtsamer sein als je zuvor. Wir müssen achtsam sein in unseren Gemeinden, in unserer Nachbarschaft. Zugleich müssen wir uns schützen vor Zwietracht und unsere Reihen enger schließen gegen das Böse.

Wir müssen aber auch fordernder sein als je zuvor und Politik und Sicherheitsbehörden in die Pflicht nehmen. Sie müssen endlich ernst machen im Kampf gegen Rechtsextremismus. Ein weitestgehend maßnahmenloses ‚weiter so‘ wie nach dem NSU darf es nicht geben. Wir dürfen nicht warten, bis ein Täter es schafft, die Tore einer Synagoge oder einer Moschee zu öffnen. Gott bewahre!

Wer jetzt noch untätig bleibt, relativiert, verharmlost oder rechte Tendenzen in irgendeiner Form kleinredet, macht sich mitverantwortlich. Auch die These vom Einzeltäter gehört nach dieser Tat endgültig begraben. Niemand radikalisiert sich einsam in einem abgeschotteten Raum. Im Gegenteil: Die Radikalisierung findet statt in sozialen Netzwerken, in Foren, wo sich geistige Brandstifter untereinander anstacheln und anstiften. Das sind keine Einzeltäter, sondern Kollektive, die sich im Geiste aus rassistischen Motiven heraus verbündet haben.

Wir fordern die Politik auf, die Sicherheit aller Gebetsstätten in Deutschland zu gewährleisten. Kein Gläubiger darf Angst haben beim Betreten einer Moschee oder einer Synagoge. Und kein Mensch darf in Zukunft Angst haben, Opfer eines rechtsterroristischen Angriffs zu sein, wenn er vor einer Synagoge oder einer Moschee steht.

Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden. Möge Gott ihr Leiden und ihre Schmerzen lindern.“

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