Pressemitteilung

Trauer in Frankreich, Schweigen in Deutschland: Verharmlosung von antimuslimischem Rassismus ist gefährlich

28. April 2025
Pressemitteilung

„Ein tödlicher Angriff auf einen Muslim – und Deutschland schweigt. Die Ignoranz gegenüber antimuslimischem Rassismus stärkt die Falschen und bedroht unsere Demokratie“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist ein Messermord in einer französischen Moschee sowie eine Verdreifachung islamfeindlicher Taten in Bayern.

„Die brutale Ermordung eines jungen Gläubigen in der französischen Moschee La Grand-Combe erschüttert uns zutiefst. Unsere Gedanken und Gebete sind bei der Familie des ermordeten Aboubakar Cissé. Dass ein Mensch beim Gebet aus Hass heraus getötet wird, ist ein unmissverständliches Signal für die tödliche Gefahr antimuslimischen Rassismus.

Umso alarmierender ist das weitgehende Schweigen in Deutschland – nicht nur angesichts dieser Tat, sondern auch angesichts einer dramatisch wachsenden Zahl islamfeindlicher Straftaten im eigenen Land. Allein in Bayern haben sich die registrierten Fälle in den letzten drei Jahren mehr als verdreifacht – und doch fehlt eine entschlossene politische und gesellschaftliche Reaktion.

Dieses Schweigen ist nicht neutral: Es stärkt jene, die längst auf dem Vormarsch sind – rechtsextreme Kräfte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt offen angreifen. Die politische Mitte tut sich selbst keinen Gefallen, wenn sie solche Verbrechen unkommentiert lässt. Wer schweigt, überlässt den Extremisten das Feld und verliert an Glaubwürdigkeit.

Hinzu kommt: Die offiziell erfassten Fälle sind in Deutschland nur ein Ausschnitt der Realität. Viele muslimische Betroffene zeigen Übergriffe aus Misstrauen gegenüber den Sicherheitsbehörden oder aus Angst vor Bagatellisierung gar nicht erst an. Und viele der gemeldeten Straftaten verlaufen im Sande.

Islamfeindlichkeit bedroht nicht nur einzelne Gläubige. Er untergräbt zentrale Prinzipien unseres Rechtsstaats – Freiheit, Gleichheit, Würde.

Wir verurteilen die Tat von La Grand-Combe aufs Schärfste und fordern eine klare gesellschaftliche und politische Haltung: Antimuslimischer Hass darf nicht verharmlost oder hingenommen werden. Wer ihn duldet, gefährdet die Freiheit und Sicherheit aller.“

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