„Musliminnen und Muslime erleben in der Schweiz strukturelle Diskriminierung. Antimuslimischer Rassismus zeigt sich in vielen Bereichen. Politik und Gesellschaft dürfen nicht länger wegsehen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist eine aktuelle Studie des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) im Auftrag der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB). Ali Mete weiter:

„Antimuslimischer Rassismus ist in der Schweiz ein wachsendes Problem. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG). Die Untersuchung macht deutlich, dass Musliminnen und Muslime in verschiedenen Lebensbereichen benachteiligt werden – sei es in der Schule, im Berufsleben oder durch stereotype Darstellungen in den Medien. Aber auch im Gesundheitswesen, im öffentlichen Raum, in der Nachbarschaft sowie bei Polizei und Behörden haben Forscher massive Probleme ausgemacht.

Besonders betroffen sind kopftuchtragende Frauen, die bereits im Bildungssystem auf Hürden stoßen und später bei der Jobsuche benachteiligt werden. Ebenso zeigt die Studie, dass muslimisch gelesene Namen die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich senken.

Eine der bittersten Erkenntnisse der Forscher ist aber wohl, dass das Ausmaß des Problems verbreiteter ist als angenommen. Grund: Viele Betroffene würden Diskriminierung nicht melden – oft aus Angst vor negativen Konsequenzen oder weil sie kein Vertrauen in die zuständigen Institutionen haben.

Der Staat trägt die Verantwortung, für den Schutz aller Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Die Islamische Gemeinschaft fordert entschiedene Maßnahmen gegen antimuslimische Diskriminierung. Es braucht klare gesetzliche Grundlagen, um strukturellen Rassismus zu bekämpfen. Gleichzeitig sind Arbeitgeber, Medien und staatliche Einrichtungen gefordert, ihre Rolle zu reflektieren und aktiv gegen Vorurteile und Diskriminierung vorzugehen – auch und insbesondere in ihren Reihen.“