Freitagspredigt

Der Friedensgruß – Schlüssel zum sozialen Frieden

10. Januar 2025 Takka Tasbih Holz
Takka Tasbih Holz

Verehrte Muslime!

Gepriesen sei Allah, der uns aus dem Nichts erschaffen und uns mit unendlichen Segnungen beschenkt hat. Segen und Frieden seien auf dem Gesandten Allahs (s) und allen Propheten. Der Islam verheißt Glück im Diesseits und im Jenseits. Friede sei auf denen, die ihn in bester Weise leben und vermitteln. Einer der schönsten Namen Allahs ist „Salâm“ – Frieden. Allah ist die Quelle des Friedens. Deshalb rezitieren wir diesen Namen nach jedem Gebet: „Allâhumma antas Salâm wa minkas Salâm, tabârakta yâ zal Dschalâli wal Ikrâm“. Das bedeutet: „O Allah! Du bist der Frieden. Frieden, Sicherheit und Wohlergehen kommen von dir. Du besitzt die Majestät und die Gnade, du bist der Allerhöchste.“[1] Möge Allah uns in Frieden leiten und uns ein Leben in Sicherheit und Wohlergehen schenken.

Liebe Geschwister!

Der Friedensgruß ist eine wichtige Eigenschaft des Gläubigen. Es sind keine bloßen Worte. Dieser Gruß steht für die Abwesenheit von Angst und Sorge, und bedeutet auch Freundschaften zu schließen, Beziehungen zu knüpfen und Barrieren und Groll zu überwinden. Er ist eine Garantie dafür, dass kein Schaden von uns ausgeht.

In einer Überlieferung von Abû Hurayra (r) sagte unser Prophet (s): Ich schwöre bei Allah, in dessen Hände mein Leben liegt, ihr werdet nicht ins Paradies kommen, wenn ihr nicht glaubt, und ihr werdet nicht glauben, solange ihr euch nicht gegenseitig liebt. Soll ich euch sagen, was ihr tun müsst, um einander zu lieben? Verbreitet den Friedensgruß.“[2]

Verehrte Muslime!

Unser Prophet (s) verbreitete den Friedensgruß sein ganzes Leben lang. Er grüßte jeden – Männer und Frauen, Alt und Jung. Er grüßte sogar die Verstorbenen auf den Friedhöfen und betete für sie[3]. Wie können wir, ein Umma, die einem solchen Propheten der Barmherzigkeit folgt, unsere Nachbarn, Verwandten, Bekannten oder auch Fremde ignorieren und nicht grüßen? Vergessen wir nicht: Der Gruß steht jedem Muslim zu; es ist sein Recht.[4] Die muslimischen Gelehrten sagen, dass das Grüßen eine Sunna ist, während das Erwidern als Pflicht gilt. Sie betonen auch, dass derjenige, der grüßt, mehr belohnt wird als derjenige, der den Gruß erwidert.[5] Unser geliebter Prophet (s) empfahl, das Gespräch mit einem Gruß zu beginnen, wenn sich zwei Muslime treffen. Er lehrte auch die Etikette des Grüßens: Der Jüngere soll den Älteren grüßen und der Stehende oder Gehende den Sitzenden. Es genügt, wenn eine Person einer Gruppe grüßt oder einen Gruß entgegennimmt; beim Verlassen einer Gruppe soll man den Gruß aussprechen,[6] ebenso beim Betreten eines Hauses.[7]

Liebe Geschwister!

Doch es gibt auch Situationen, in denen der Friedensgruß nicht angebracht ist:
Man grüßt nicht diejenigen, die sündigen, also etwa Alkohol trinken, Glücksspiel betreiben oder Wahrsagerei nachgehen. Ebenso grüßen wir niemanden, der gerade betet, den Koran rezitiert, eine Predigt anhört oder den Gebetsruf ruft. Unsere Nachbarn, die anderen Religionen angehören, grüßen wir nach ihren eigenen Bräuchen. Das ist wichtig für ein gedeihliches Zusammenleben und fördert den sozialen Frieden. Wenn die Gläubigen durch Allahs Gnade ins Paradies kommen, werden auch sie von den Wächtern des Paradieses gegrüßt, wenn sie eintreten: Frieden sei mit euch! Ihr habt es richtig gemacht! So tretet ein für immerdar!”[8] Wir wollen unsere Hutba im Sinne des vorhin rezitierten Koranverses beenden: „Und wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt werdet, grüßt mit einem schöneren zurück oder erwidert ihn. Siehe, Allah rechnet über alle Dinge ab.”[9]

[1] Muslim, Masâdschid, 136; Tirmizî, Salât, 224

[2] Muslim, Îmân, 93

[3] Muslim, Dschanâiz, 104

[4] Muslim, Salâm, 5

[5] Mawsilî, al-Ihtiyâr, 4/164

[6] Buhârî, Isti’zân, 4; Muslim, Salâm, 1

[7] Sure Nûr, 24:61

[8] Sure Zumar, 39:73

[9] Sure Nisâ, 4:86

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