Pressemitteilung
Islamische Gemeinschaft: Weltklimakonferenz nutzen, Verantwortung übernehmen
12. November 2024„Der Klimawandel trifft früher oder später alle – mit voller Wucht. Die internationale Staatengemeinschaft ist aufgefordert, sich ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Bei globalen Problemen müssen nationale Interessen hinten anstehen“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), anlässlich der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan. Ali Mete weiter:
„Nach 2023 melden die Vereinten Nationen auch für das laufende Jahr einen neuen Temperatur-Rekord. Die Auswirkungen sind fatal. Immer mehr Menschen verlieren aufgrund zunehmender Klimakatastrophen ihren Lebensraum. Millionen haben ihre Heimat bereits verlassen. Die meisten finden Zuflucht in armen Ländern und stehen vor der nächsten Herausforderung: Armut.
Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Weltklimakonferenz, klimabedingte Flucht anzuerkennen. Es spielt keine Rolle, ob Menschen aufgrund politischer Verfolgung, kriegerischer Gewalt oder vor dem sicheren Tod durch klimabedingten Armut fliehen. Klimaflüchtlinge benötigen Schutz, Unterstützung und eine sichere Zukunftsperspektive. Die internationale Gemeinschaft ist aufgefordert, diesen Menschen mit Respekt und Mitgefühl zu begegnen und Lösungen zu entwickeln, die sowohl ihrer Sicherheit als auch ihrer Würde gerecht werden.
Reiche Industriestaaten tragen mit ihren Emissionen am meisten zum Klimawandel bei. Menschen in armen Ländern, die kaum Anteil daran haben, leiden unter den Folgen am meisten. Die Weltklimakonferenz in Baku muss daran arbeiten, diese ungerechte Schieflage zu begradigen. Reiche Länder müssen arme Länder unterstützen, damit sie ihre Bevölkerung vor den verheerenden Folgen schützen können. Diese Verantwortung zu übernehmen ist nicht nur eine Frage globaler Gerechtigkeit, sondern auch ein Gebot der Menschlichkeit, des Islam, der dazu aufruft, mitfühlend und unterstützend gegenüber den Schwächsten zu handeln.
Wer bei einem globalen Problem nationale Interessen verfolgt, ist schlecht beraten. Denn der Klimawandel wird früher oder später alle treffen, mit voller Wucht.
Die Islamische Gemeinschaft appelliert auch abermals an die Menschheit, der Bedeutung einer nachhaltigen Lebensweise und den sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen bewusst zu werden. Es ist eine kollektive Aufgabe der Menschheit, Konsum und Verbrauch umweltfreundlich zu gestalten und achtsam mit den Gaben der Natur umzugehen. In diesem Sinne wird die IGMG seine Umwelt-Projekte weiter fördern und sie kontinuierlich umsetzen, etwa durch klimafreundliche Ratgeber für Moscheen oder emissionsfreie Moschee-Tage. Ein gemeinsames Handeln ist unerlässlich, um die Schöpfung zu bewahren und eine lebenswerte Welt für alle Menschen zu schaffen.“