Freitagspredigt

Wer rassistisch ist, gehört nicht zu uns

15. Februar 2024 Minbar
Minbar

Verehrte Muslime!

Rassismus bedeutet Menschen zu diskriminieren und anzufeinden, nur weil sie eine andere Herkunft haben. Auch kann eine Ursache dafür darin liegen, Vorurteile gegenüber anderen zu haben. Wir beobachten in unserer Zeit, dass Rassismus leider zu Blutvergießen, großem Leid und Unterdrückung führt. In verschiedenen Regionen der Welt werden deshalb sogar Völkermorde begangen. Sehr viele Menschen sehen sich gezwungen, zu fliehen. Sich anderen aufgrund der Herkunft überlegen zu fühlen, ist in jedem Fall falsch. 

Liebe Geschwister!

Das Streben nach Ruhm und Ehre liegt in der Natur des Menschen. Manche Menschen versuchen, dieses Bedürfnis mit ihrer Herkunft zu erfüllen. Sie sind der Meinung, dass sie bloß wegen ihrer Zugehörigkeit, zu einer bestimmten Gruppe halten müssen. Das hat zur Folge, dass sie andere Gruppen geringschätzen und sich selbst überhöhen. Im Koran heißt es jedoch: „O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt. Doch der bei Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. Allah ist fürwahr wissend, kundig.“ Die wichtigste Botschaft aus diesem Koranvers ist, dass Ruhm und Ehre nicht mit unserer Herkunft zusammenhängen, sondern dem zukommen, der auf schöne Weise aktiv ist. Sie kommen dem zu, der sein Leben nach dem Guten, Schönen und Richtigen ausrichtet.

Verehrte Muslime!

Unser geliebter Prophet (s) hat der Menschheit einen unveränderlichen Grundsatz vermittelt. In seiner Abschiedspredigt sagte er: „O ihr Menschen, euer Erhalter ist einer. Euer Vater ist auch einer. Weder steht der Araber über dem Nichtaraber oder der Nichtaraber über dem Araber, noch steht der Hellhäutige über dem Dunkelhäutigen oder der Dunkelhäutige über dem Hellhäutigen. Überlegenheit geht einzig und allein mit Takwâ einher.“ 

Allahs Gesandter (s) hat mit dieser schönen Formulierung eine Sichtweise aufgezeigt, die uns von Rassismus befreit. Alle Menschen sind gleichwertig, wie die Zähne eines Kammes. Keiner ist dem anderen überlegen. Überlegenheit kann allein durch Takwâ erlangt werden. Demnach stellen Diskriminierung und Rassismus eine Form der Ungerechtigkeit und Unterdrückung dar.

Liebe Geschwister!

Der Islam zielt darauf ab, dass die Menschen in Frieden miteinander leben. Er verurteilt jede Form von Rassismus. Unser geliebter Prophet (s) sagte: „Wer zu Rassismus aufruft, gehört nicht zu uns. Wer für Rassismus kämpft, gehört nicht zu uns. Wer für Rassismus stirbt, gehört nicht zu uns.“ Rassismus ist eine offene Wunde der gesamten Menschheit. In diesem Sinne ist es auch eine Aufgabe aller Muslime, Rassismus zu bekämpfen. Lasst uns in dem Bewusstsein leben, dass wir alle von Adam (s) abstammen. Unser Îmân und unsere Identität machen genau das notwendig.

Möge Allah die gesamte Menschheit vor jeder Form von Intoleranz, Rassismus und Diskriminierung schützen. Mögen Blutvergießen, Unterdrückung und die Tränen enden. Âmîn!

1 Sure Hudschurât, 49:13

2 Musnad, Ahmad bin Hanbal, Hadith Nr. 23489

3 Abû Dâwûd, Adab, 111-112

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