Freitagspredigt

Hutbe – Unser Prophet und die Kinder

28. März 2008

Verehrte Muslime,

die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Im Koran werden Kinder als „Schmuck des irdischen Lebens“ [18:46] bezeichnet. Da sie die Zukunft mitgestalten werden, ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben sie zu führen und auf ihr künftiges Leben vorzubereiten. Es ist bekannt, dass die Gesellschaft, die ihre Jugend vernachlässigt, auch die Folgen tragen muss. Aus diesem Grund müssen wir unseren Kindern die Fähigkeiten vermitteln, die sie benötigen, um die Dinge zu verwirklichen, die wir uns von ihnen erhoffen. In erster Linie heißt das, sich ihrer mit Zuneigung und Barmherzigkeit anzunehmen, da sie vor allem dessen bedürfen. Unser Prophet hat die Barmherzigkeit gegenüber Kindern fast schon als eine der Grundlagen der Religion (Dîn) angesehen. Deutlich wird dies, wenn man seine Worte „Wer den Jüngeren gegenüber nicht barmherzig ist, gehört nicht zu uns“¦“ (Tirmizî, Bir, 15) liest. Mit dieser Äußerung bestimmt der Gesandte Gottes die Grundlage der Erziehung der Kinder, nämlich Barmherzigkeit. Doch der Gesandte Muhammad (saw) hat seine Empfehlungen nicht bei bloßen Worten belassen, sondern auch persönlich gelebt. Dies veranschaulicht beispielsweise die Anmerkung eines Gefährten (Sahâba), der den Propheten sah, als dieser seinen Enkel Hasan (ra) küsste. Der Gefährte fragte: „Ich habe zehn Kinder und habe keinen geküsst.“ (Ibni Hanbal, Musnad, 25) Der Gesandte Gottes entgegnete ihm: „Wer nicht barmherzig ist, dem gebührt keine Barmherzigkeit. Wer gegenüber den Menschen nicht barmherzig ist, dem ist auch Allah nicht barmherzig.“ (Buchârî, Adab, 18)

Verehrte Geschwister,

das stärkste Band zwischen den Menschen ist das der Liebe und Zuneigung. Der Gesandte Gottes empfahl, den Menschen, denen wir durch dieses Band verbunden sind, dies auch wissen zu lassen. So sollten wir auch unsere Kinder die Zuneigung und Barmherzigkeit, die wir für sie empfinden, spüren lassen. Auch dies hat uns der Prophet in der Praxis gezeigt. Usâma bin Zajd, der im Hause des Gesandten aufgewachsen ist, berichtet: „Der Gesandte Gottes setzte mich auf ein Knie und Hasan auf sein anderes Knie. Dann umarmte er uns und betete: „O Allah! Gebe ihnen Segen und Glück. Ich wünsche mir, dass sie glücklich werden.“ (Tirmizî, Bir, 15) Der Gesandte Gottes spielte mit Kindern (Zabidi, Tadschrîd-Übersetzung, XII, 12) und kümmerte sich besonders um seine Töchter. Wenn er Kindern begegnete, grüßte er diese und fragte sie nach ihrem Befinden. (Zabidi, Tadschrîd-Übersetzung, X, 309) Er trug die Kinder auf seinem Rücken, spielte mit ihnen und unterhielt sie. (Buchârî, Adab, 81; Istizân, 15)

Verehrte Muslime,

am Anfang der Erziehung und Vorbereitung unserer Kinder auf ihr zukünftiges Leben, steht die Vermittlung der Moral und des guten Charakters (Achlâk) und der Grundlagen des Islams. Dies ist auch zugleich die wichtigste Pflicht der Eltern gegenüber ihren Kindern. Unser Prophet hat diesbezüglich gesagt: „Der Vater kann seinem Kind kein besseres Erbe als eine gute Erziehung hinterlassen.“ (Buchârî, Adab, 22; Ibni Mâdscha, Adab, 3) Auch die gerechte Behandlung unserer Kinder gehört zu den Grundlagen der Erziehung. Im Islam wird besonders Wert darauf gelegt, was am Ausspruch des Gesandten Gottes Muhammad (saw) „Seid gerecht unter euren Kindern.“ (Tirmizî, Bir, 33) festgemacht werden kann. Ein anderes Verhalten hätte auch negative Auswirkungen auf ihren Charakter. Deshalb müssen wir, während wir unsere Aufgaben gegenüber unseren Kindern wahrnehmen, auf unsere Vorgehensweise achten. Dabei sollten wir uns an die Empfehlungen des Propheten halten. Wir müssen den Propheten also zum Vorbild nehmen und unseren Kindern als Vorbild vermitteln. Möge Allah uns eine Nachkommenschaft bescheren, die sowohl im Diesseits als auch im Jenseits glücklich wird.

IGMG – Irschad-Abteilung

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