Freitagspredigt

Sich vor Zinâ schützen

17. August 2023 Minbar
Minbar

Verehrte Muslime!

Zinâ, also die uneheliche Beziehung, Unzucht oder Ehebruch, ist etwas, von dem es sich fernzuhalten gilt. Sie ist eine große Sünde und gilt bei Allah als schändlich und entwürdigend. Sie wirkt auf mehreren Ebenen zerstörerisch, für den Einzelnen und die Gesellschaft. Zinâ verletzt Vertrauen, Liebe und Treue und führt zu Misstrauen und Hass unter den Menschen. Ihr Schaden ist physischer und psychischer Art und viel größer, als man es sich vorstellen kann. Während Zinâ den Muslim entwürdigt, macht Hayâ, also die Scham, ihn ehrbar und würdevoll. Es gibt viele Weisheiten hinter dem Verbot von Zinâ. Zentral ist der Schutz der Familie. Denn Zinâ bedeutet den Zusammenbruch für Familie und wirkt sich damit auch auf folgenden Generationen aus.

Liebe Geschwister!

Im Koran heißt es: „Und kommt dem Zinâ nicht nahe. Das ist fürwahr etwas Schändliches und ein übler Weg.“[1] Das heißt: Selbst die Annäherung an Zinâ ist verboten. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte: „Die Augen begehen Zinâ, ihr Zinâ ist es, zu schauen. Die Lippen begehen Zinâ, ihr Zinâ ist, zu küssen. Die Hände begehen Zinâ, ihr Zinâ ist es, zu berühren. Die Füße begehen Zinâ, ihr Zinâ ist es, zu gehen. Das Organ bestätigt oder verneint dies.“[2] Das heißt: Vor allem, das zu Zinâ führen könnte, muss der Muslim sich schützen, ja geradezu weglaufen – auch in sozialen Medien.

Verehrte Muslime!

Die Annäherung an Zinâ sowie der Verlust von Hayâ führen ins Verderben. Deshalb verbietet der Islam nicht nur Zinâ selbst, sondern alles, was dahin führen könnte. Hüten wir uns davor, nachlässig zu sein! Im Koran heißt es: „Sage den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke senken und ihre Keuschheit wahren sollen … Und sage den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke senken und ihre Keuschheit wahren und ihre Reize nicht zur Schau stellen sollen.“[3]

Liebe Geschwister!

Jugendlichen sollten wir helfen, sich vor Zinâ zu schützen, indem wir ihnen helfen, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Gerade in unserer heutigen Zeit ist das wichtiger denn je. Diejenigen, die bereits verheiratet sind, sollten wir unterstützen, ihre Familie wertzuschätzen, sie zu schützen und sich des Segens und der Gaben Allahs bewusst und dankbar zu sein.

Verehrte Muslime!

Lasst uns unsere Ibâdas in tiefer Demut ausführen und unsere Gebete in der Gemeinschaft verrichten. Lasst uns Allah immer wieder um Vergebung bitten, fasten, uns vor Menschen und Orten fernhalten, die uns zu Verwerflichem verleiten.

Unser geliebter Prophet ﷺ verspricht: „Demjenigen, der mir den Schutz dessen zwischen den beiden Lippen und zwischen den beiden Lenden zusichert, sichere auch ich das Paradies zu.“[4] Möge Allah uns helfen, das Diesseits als das zu sehen, was es ist: eine vergängliche Prüfung. Âmîn

[1] Sure Isrâ, 17:32

[2] Muslim, Kadr, 33, Hadith Nr.: 2658/1

[3] Sure Nûr, 24:30-31

[4] Buhârî, Rikâk, 23

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