Freitagspredigt
Hutba – Unser Prophet Muhammad (saw) und der Koran
14. März 2008Verehrte Muslime,
in der Nacht vom kommenden Mittwoch, dem 19. März, zum Donnerstag ist die Nacht der Geburt des Gesandten Gottes Muhammad (saw). In dieser Nacht werden wir ihm gedenken, der mit seiner Geburt die Welt beglückt hat und als Barmherzigkeit für alle Welten gesandte wurde, und Segenswünsche für ihn sprechen. Er wurde der gesamten Menschheit gesandt und spricht an alle Völker, wie es der folgende Vers ausdrückt: „Doch Wir haben dich zur gesamten Menschheit nur als einen Freudenboten und Warner entsandt“¦“ [34:28] „Sprich: „O ihr Menschen! Seht, ich bin für alle von euch ein Gesandter Allahs, Dessen das Reich der Himmel und der Erde ist“¦“ [7:158] In dieser Hinsicht ist unser Prophet einzigartig unter allen Propheten. Er ist der größte und letzte aller Propheten, die seit dem ersten Menschen und Propheten Âdam (as) zu verschiedenen Zeiten an verschiedene Völkern gesandt wurden. Er ist das „Siegel der Propheten“. So heißt es in folgendem Vers: „Muhammad ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah kennt alle Dinge.“ [33:40] Das Buch, dass ihm offenbart wurde, ist das letzte Buch und die Religion (Dîn), die er gebracht hat, ist die letzte und abschließende Religion Allahs. Im Koran heißt es dazu: „“¦Heute habe Ich euren Glauben für euch vollendet und habe Meine Gnade an euch erfüllt, und es ist Mein Wille, dass der Islam euer Glaube ist“¦“ [5:3]
Verehrte Geschwister,
so wie jedes Jahr werden wir auch dieses Jahr mit einer Reihe von Programmen unseres Propheten in einer ihm gebührenden Art und Weise gedenken. Wir werden versuchen, ihn in umfassender Weise kennenzulernen und uns in seine Lebensgeschichte vertiefen. Je mehr wir über ihn und die Zeit seines Wirkens lernen, desto deutlicher werden wir erkennen, wie dringend die Menschheit seiner bedarf. Denn noch bevor der Gesandte Gottes auf die Welt kam, hatten die Menschen schon längst ihre Wertmaßstäbe verloren und waren vom rechten Weg abgekommen. Unglauben (Kufr) und Vielgötterei (Schirk) hatten die Herzen verdunkelt und Ungerechtigkeit herrschte in allen Bereichen des Lebens. Das soziale Leben war zerstört und die Moral verdorben. Ebenso war das Band der Verwandtschaft durchtrennt und die Rechte des Nachbarn wurden nicht geachtet. Frauen hatten keinerlei Wert und galten nicht als Menschen, die Schwachen wurden unterdrückt, ohne sich zur Wehr setzten zu können. In solch einer dunklen Zeit beehrte der Gesandte Gottes die Welt und schenkte den von Vielgötterei und Aberglauben verdunkelten Herzen Licht, indem er sie mit dem Koran zur alleinigen Verehrung Allahs aufrief.
Verehrte Muslime,
zuerst müssen wir Muslime durch den Koran und die Sunna erneut Leben gewinnen. Deshalb dürfen wir uns nicht nur an einem bestimmten Tag oder Monat im Jahr an ihn erinnern, sondern müssen ihn ein Leben lang als Führung akzeptieren und ihn niemals aus den Augen verlieren. Nur so können wir behaupten, uns des Buches (des Korans) angenommen zu haben. Denn das Buch und die Sunna ist das einzige Erbe, das der Prophet hinterlassen hat und die Völker, die sich dessen bewusst waren, waren stets die Gewinner. Aus diesem Grund sind wir verpflichtet, dieses Erbe jedem einzelnen Menschen und jedem Volk zugänglich zu machen. Denn die Menschen sind der Feind dessen, das sie nicht kennen. Wir glauben, dass jedem Menschen, der den Koran und die Sunna aufrichtig kennenlernt, nichts anderes übrig bleibt, als diese zu akzeptieren. So hat unser Prophet folgendes gesagt: „Wahrlich, das beste Wort ist das Buch Allahs und der beste Weg ist der Weg Muhammads.“ (Buchârî, Itisâm 2, Adab 70) In diesem Sinne wird unser Verband am 23. März in Wuppertal das Finale des Rezitationswettwerbs durchführen, während in allen Regionalverbänden einen ganzen Monat lang Gedenkveranstaltungen zu Ehren unseres Propheten mit dem Motto „Barmherzigkeit für alle Welten“ organisiert werden. Ebenso wird in Solingen einen Tag vor dem Wettbewerb, also am 22. März, ein Seminar zum Thema „Der Koran und das Leben“ stattfinden. Zu beiden Veranstaltungen sind all unsere Geschwister herzlich eingeladen. Wir möchten unsere Hutba mit einem Hadîth beenden: Der Gesandte Gottes hat gesagt: „Dem Korankundigen wird im Paradies gesagt werden: „Lies und steige auf!“ Er wird lesen und aufsteigen. Für jeden Vers wird er einen Rang aufsteigen. So wird er alle Verse lesen, die er kennt und für jeden Vers um eine Stufe erhöht.“ (Kutub-u Sitta)
IGMG – Irschad-Abteilung