Pressemitteilung
IGMG Hilfsteam im Gaza-Streifen – „Wir werden vor dem Drama im Gaza-Streifen nicht schweigen“
03. Februar 2008Ein Hilfsteam der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs ist im Gaza-Streifen eingetroffen. Unter der Leitung des Vorsitzenden des Regionalverbandes Österreich 1, Muhammed Turhan, haben die Helfer mit der Verteilung der lebensnotwendigen Hilfsgüter begonnen.
Durch die Importblockade Israels ist die medizinische Versorgung im Gaza-Streifen in einem katastrophalen Zustand. Das Hilfsteam traf sich diesbezüglich mit dem Gesundheitsminister Dr. Basim Naim und mit Vertretern der palästinensischen Ärztekammer, um die Situation zu besprechen. Außerdem besuchte die Delegation das größte palästinensische Krankenhaus im Gaza, die Schifa Klinik, und überreichte dem Krankenhaus das mitgebrachte medizinische Equipment.
Nachdem das Hilfsteam Informationen vom Chefarzt der Schifa Klinik, Dr. Hüseyin Halef, über die aktuelle medizinische Versorgung im Krankenhaus bekommen hatte, begann es zusammen mit regionalen Hilfsorganisationen mit der Verteilung der Hilfsgüter. Im Gaza-Streifen befinden sich 59 Polikliniken und 12 Krankenhäuser, die neben der knappen medizinischen Versorgung auch mit Stromausfällen und mit Kälte zu kämpfen haben. Aufgrund der Blockade musste nämlich das einzige Kraftwerk in Gaza den Strom abschalten.
Das IGMG-Team ist später mit dem palästinensischen Parlamentsvorsitzenden, Ahmed Dahhar, zusammengekommen. Dahhar forderte die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft ein. Israel müsse auf diplomatischem Wege von seiner Politik abgebracht werden.
In dem aus den fünf Provinzen Chan Yunis, Rafah, Wusta, Schimali Gaza und Gaza bestehendem Gaza-Streifen kam das Team auch mit dem Bürgermeister der Stadt Bajt Hanun, Dr. Nazik Keferne, zusammen um den Bedarf der Bevölkerung zu besprechen. Bei einem Besuch des Hilfsteams in den Siedlungsgebieten, die nun seit Anfang Januar der israelischen Importblockade ausgesetzt sind, haben die Helfer für bedürftige Grundschulkinder zwei Schulbusse erworben. Viele Kinder müssen wegen den großen Entfernungen den Schulbesuch abbrechen.
Neben der unzureichenden medizinischen Versorgung führen auch Lebensmittelknappheit und Benzinnot zu erschwerten Lebensverhältnissen im Gaza-Streifen. Auch wenn mit der Eröffnung der Grenze zu Ägypten eine gewisse Erleichterung eingetreten ist, hat die Not mit der erneuten Schließung der Grenze wieder dramatisch Züge angenommen.
Der Vorsitzende der IGMG, Yavuz Celik Karahan, kritisierte unterdessen die schweigende Haltung der Vereinten Nationen und stellte klar, dass man als Verband zu dieser dramatischen Situation nicht schweigen und die Hilfsaktionen weiterführen werde. Karahan erklärte die Solidarität der europäischen Muslime mit dem palästinensischen Volk.