Freitagspredigt

Hutba – Die gegenseitige Hilfe und das Wetteifern um Rechtschaffenheit

14. Dezember 2007

Verehrte Muslime,

im Koran heißt es: „“¦Helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde und Feindschaft. Und fürchtet Allah; siehe, Allah ist streng im Strafen.“ [5:2] Damit wird auf eine der Prinzipien des Islams, nämlich die gegenseitige Hilfe beim Wetteifern um Rechtschaffenheit, hingewiesen. Das im Vers vorkommende arabische Wort „bir“ bezeichnet alles Gute und Nützliche. Wenn es in bezug auf Allah benutzt wird, bedeutet es „die Belohnung, die Allah seinen Dienern gibt“ und wenn es auf den Menschen bezogen wird, drückt es den Gehorsam des Dieners gegenüber Allah aus. Der Glaube (İmân) ist der Beginn und die Rechtschaffenheit (Bir) das Ziel der Religion (Dîn). So kann man das Ziel der Religion als den Glauben an einen Gott (Tawhîd) und die Verrichtung guter Taten zusammenfassen.

Verehrte Geschwister,

Takwâ“ (Gottesfurcht) bedeutet, sich in die Obhut Allahs zu begeben, seine Gebote einzuhalten und auf diese Weise befreit zu werden. Die Bedeutung und das Wesen des Begriffes „Takwⓝ ist sehr umfangreich. In der religiösen Sprache hat es jedoch zwei Bedeutungen: Im weitesten Sinn heißt es, sich vor Allem zu schützen, dass einem im Jenseits (Âchira) schaden könnte. Im engeren Sinne besagt es, sich vor allen Sünden fernzuhalten, die eine Bestrafung nach sich ziehen könnten. Es gibt verschiedene Stufen der Gottesfurcht. Die oberste Stufe der ist es, sich vor Ungehorsam gegenüber Allah, in welcher Form auch immer, zu hüten, stets Allahs zu gedenken und Dankbarkeit für seine Gaben zu zeigen. Dies ist die Gottesfurcht der Propheten. Zu einer anderen Stufe der Gottesfurcht gehört es, sich von großen und kleinen Sünden fernzuhalten und sich insbesondere vor solchen Handlungen zu hüten, deren Verrichtung einer Sünde nahekommen. Zu dieser Rangstufe gehören auch die Handlungen, deren Ausführung weder eine Bestrafung noch eine Belohnung mit sich bringen. Dies ist die Gottesfurcht der Gläubigen (Mu’min). Laut der Aussage des vorhin zitierten Verses sollen die Gläubigen sich also im Wettlauf um Rechtschaffenheit und Gottesfurcht messen. Sie sollen sich nicht helfen, Sünden zu begehen oder Feibdschaften zu schüren.

Verehrte Geschwister,

es gehört zu unseren grundlegenden Aufgaben, den Geboten Allahs folgend, ein Leben in Gottesfurcht und Rechtschaffenheit zu führen, um die Errettung zu erlangen. Unser Herr hat uns nicht nur auferlegt, zu den Gottesfürchtien zu gehören, sondern auch die Wege aufgezeigt, die uns zur Rechtschaffenheit führen. Um die Errettung aller Gläubigen zu gewährleisten, hat Allah einige Gottesdienste (Ibâda) etabliert, die gemeinsam ausgeführt werden müssen. Dazu gehören das gemeinsame Gebet (Salâh), das gemeinsame Fasten (Sawm) im Ramadan, die Hadsch, die Zakât, die Fitra-Abgabe und andere materielle und soziale Gottesdienste. Zu diesen Gottesdiensten gehört auch das Opfern (Kurbân). Im Rahmen unserer Opfertierkampagne erhalten wir die Gelegenheit, uns gegenseitig bei der Erlangung der Gottesfurcht behilflich zu sein. Allah weist im Koran deutlich darauf hin, dass man durch das Opfern Gottesfurcht erlangen kann: „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut erreicht Allah, jedoch erreicht Ihn eure Frömmigkeit. So hat Er sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah dafür preist, dass Er euch rechtgeleitet hat. Und verkünde den Rechtschaffenen frohe Botschaft!“ [22:37])

Lasst uns also, als geschwisterliche Gemeinschaft, unsere Kampagne vorantreiben, unsere Solidarität unter Muslimen als vorblidliches Beispiel für die Welt etablieren und mehr Opfertierspenden sammeln, um durch ein weiteres Opfertier mindesten zwanzig weitere Menschen zu erreichen.

IGMG – Irschad-Abteilung

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