Gemeinschaft

„Schlafe nicht satt, während dein Nachbar hungert.“

25. Oktober 2007

Die Föderation, die Plakate mit dem Hadîth „Der beste unter den Menschen ist derjenige, der den anderen am nützlichsten ist. “ in Wien und anderen österreichischen Städten aushängte, führt diese Aktion in diesem Jahr weiter. In diesem Jahr soll der Ausspruch des Propheten „Schlafe nicht satt, während dein Nachbar hungert.“ ausgehängt werden, womit die Islamische Föderation Wien die Gesellschaft zu sensibilieren bezweckt.

Bei einer Presseversammlung, bei der das Projekt vorgestellt wurde, sagte der Vorsitzende der Föderation, Muhammed Turhan, dass sie die Plakat-Aktion zu einer Tradition werden lassen und den Menschen jedes Jahr einen Ausspruch des Propheten näherbringen möchten. Turhan, der erklärte, dass man mit dem diesjährigen Hadîth auf die aktuelle Armut aufmerksam machen wolle, wies auf das immer deutlicher werdende gesellschaftliche Ungleichgewicht hin. Er bemerkte, dass das Problem des Hungers, der Armut und des finanziellen Ungleichgewichts in der Gesellschaft außer Acht lasse, weshalb man die Menschen zumindest auf das Problem des Hungers  aufmerksam machen wolle.

Des Weiteren sagte Turhan, dass der Ausspruch „Schlafe nicht satt, während dein Nachbar hungert.“ in der islamischen Welt sehr bekannt sei und man diesen Hadîth ausgesuht habe, da er zu guter Nachbarschaft, Hilfe gegenüber Alten und Bedürftigen und guten Beziehungen unter den Menschen aufrufe.

Die Frage, ob diese Kampagne als Reaktion auf die vergangene Karikaturkrise gedacht sei, verneinte Turhan und bemerkte, dass die Plakat-Aktion nichts mit den Karikaturen zu tun habe. Turhan sagte: „Wir sind ein nicht zu verleugnender Teil dieser Gesellschaft. Wir tragen dieselben Verantwortungen wie jeder andere.“ und fügte hinzu, dass sie dabei keine Unterscheidung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen machen werden. Als Teil der Gesellschaft beabsichtigten sie die Hilfsbereitschaft und Soliarität zu stärken und zu leben. „Wenn es ein Problem gibt, müssen alle Mitglieder der Gesellschaft eingreifen.“, so Turhan.

Der Vorsitzende der Islamischen Föderation erklärte, dass es notwendig sei, dass der Prophet der europäischen Gemeinschaft nicht durch Schriftsteller oder Karikaturen, sondern vielmehr durch seine eigenen Worte vorgestellt werden sollte. Er stellte auch klar, dass diese Kampagne unter dem Titel „Kampagne zur gesellschaftlichen Solidarität-1“ die zweite einer Serie sei, die sie fortzuführen zu gedenken. Muhammed Turhan sagte, dass im vergangenen Jahr 185 Plakate in Wien, Steyr, St. Pölten, Graz, Salzburg und Linz ausgehängt wurden. Das diesjährige Plakat werde bei neun TV-Kanälen, in 22 Printmedien und 700 Online-Plattformen zu sehen sein und damit an 450 Orten bekannt gemacht werden. Dies sei für sie eine große Motivation.

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