Freitagspredigt

Hutba – Der Ramadan und gute Gepflogenheiten

28. September 2007

Verehrte Geschwister,

wir befinden uns nun in der zweiten Hälfte des Ramadan. Wenn die Zeit einen besonderen Segen besitzt und es abgezählte wenige Tage sind, vergehen diese noch schneller. Der Ramadan, der „König der elf Monate“, der Monat des Korans und der sozialen Gottesdienste (Ibâda) ist ebenfalls eine solche Zeit, die sich nun ihrem Ende zuneigt. Jedem bietet sie Gutes und Segenvolles. Wie glücklich sind diejenigen Muslime, die an dieser geistigen Atmosphäre teilhaben können.

Verehrte Geschwister,

der Ramadan bringt ihm eigene Schönheiten mit sich, die von den Muslimen während des ganzen Jahres fortgeführt werden. Die schönen Dinge zu leben und leben zu lassen, bewahrt die religiöse Sensibilität und das religiöse Gefühlsleben. So gewinnen die Moscheen neue Mitglieder und werden gestärkt. Insbesondere unsere jungen Geschwister, ein nicht unerheblicher Teil unserer Mitglieder, befinden sich unter uns. Die gemeinsam verrichteten Tarâwih-Gebete, das bunte Beisammensein beim Fastenbrechen und Abgaben wie die Zakât, die Fitra und freiwillige Spenden bilden einen Teil dieser schönen Dinge. Die zu einer Tradition gewordenen Iftar-Zelte, leisten einen großen Beitrag zur geistigen Atmosphäre des Ramadan und des Fastens und sind ein Anlass die Bittgebete der Menschen zu erhalten. Bei diesen Organisationen werden die rassischen, religiösen und kulturellen Unterschiede aufgehoben und die Brüderlichkeit gestärkt sowie neue Freundschaften geknüpft. Das Gebot der Verse „Helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde und Feindschaft.“ [5:2] und „Die Gläubigen sind Brüder.“ [49:10] wird somit in die Tat umgesetzt.

Geschätzte Geschwister,

die abendlichen Tarâwih-Gebete beinhalten zwar viele Gebetseinheiten (Rak’a), doch trägt die gemeinsame Verrichtung dieses Gebets dazu bei, dass die Muslime, von Jung bis Alt, die Moscheen füllen. Viele junge Menschen, die mit dem Tarâwih-Gebet begonnen haben, haben ihr ganzes Leben lang an den Gebeten festgehalten und es nicht mehr versäumt. Aus diesem Grund sollten wir als Eltern diese aufregende Atmosphäre des Tarâwih-Gebets nutzen, um unseren Jugendlichen in die Moscheen einzuladen und ihnen die Moschee näher zu bringen. Wir sollten unsere Jugendlichen dazu anleiten, an den Spendenaktionen teilzunehmen und sollten ihnen dafür ein gesondertes Taschengeld zur Verfügung stellen. So können wir sie anregen sich an den Kampagnen zu beteiligen. Auf diese Weise können wir sie dazu veranlassen sich die Gewohnheit des Gebens anzueignen. Unsere Kinder sind für uns das Wertvollste überhaupt. Allah hat uns geboten sie körperlich und seelisch zu schützen. Im Koran heißt es: „O ihr, die ihr glaubt! Rettet euch und eure Familien vor dem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind.“ [66:6] Und gerade der Ramadan ist eine Zeit, die uns die besten Gelegenheiten bietet, diese Aufgabe zu erfüllen. Diese Zeit müssen wir sehr gut nutzen.

Verehrte Geschwister,

um diese Zeit sehr gut nutzen zu können, müssen wir als Gemeindemitglieder die Aktivitäten der Moscheen verfolgen und uns rege an ihnen beteiligen. Indem wir selbst ein Teil der Gemeinde werden, können wir ein Vorbild für unsere Kinder sein. Deshalb sollten wir Erwachsenen, anstatt unsere Zeit in Lokalen und außerhalb der Moscheen zu vergeuden, den Unterweisungen vor den Tarâwih- und Freitagsgebeten folgen und so unseren Anteil an dem vermittelten Wissen zu erhalten. Wir sollten nicht von Aussagen wie „In den Moscheen kann man nichts lernen.“ oder „Die Imâme erzählen immer das gleiche.“ täuschen lassen. In der heutigen Situation ist es so, dass die einzigen Orte der religiösen Wissensvermittlung die Moscheen sind. Der Ramadan ist der segenvollste Zeitabschnitt, der diesen geistig gedeckten Tisch vorbereitet, dessen Bedeutung wir gut kennen müssen. Wir möchten die Hutba mit der Übersetzung eines Hadîth beenden. Der Gesandte Gottes hat gesagt: „Die Hölle ist mit schlechten Dingen und das Paradies mit Dingen, die die Seele nicht mag, bedeckt. (Buchârî, Muslim)

IGMG – Irschad-Abteilung

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