Freitagspredigt

Hutba – Die Gläubigen stehen einander bei

04. Mai 2007

Verehrte Muslime,

Da unser Herr seine Geschöpfe, die Er erschaffen hat, gut kennt und weiß, dass sie sich gelegentlich aus verschiedenen Gründen trennen und sich ohne zu überlegen gegeneinander stellen, hat er in seinem Buch von Anfang an die Gläubigen dazu aufgefordert zusammenzuhalten und sich nicht voneinander zu entfernen. „Und haltet allesamt an Allahs Seil fest, und zersplittert euch nicht.“ (Sure Âl-i Imrân, [3:103]) Nach diesem Aufruf beschreibt er, wie die Muslime sich gegenseitig zu behandeln haben: „Muhammad ist der Gesandte Allahs. Seine Anhänger sind streng gegen die (den Muslimen gegenüber feindlichen) Ungläubigen, aber barmherzig untereinander.“ (Sure Fath [48:29])

Zugleich beschreibt Allah, wie die Gläubigen in Krisensituationen miteinander umzugehen haben: „Die Gläubigen sind Brüder. Darum stiftet Frieden unter euren Brüdern. Und seid gottesfürchtig, damit ihr Barmherzigkeit findet.“ (Sure Hudschurât, [49:10])

Liebe Geschwister,

jeder Mensch hat ein anderes Auffassungsvermögen und eigene Lösungsansätze bei bestimmten Situationen. Dies gilt auch für die Muslime. Auch Muslime haben unterschiedliche Methoden, um die Weisheit zu erlangen. Wichtig ist dabei, dass diese sich innerhalb des islamischen Rahmens befinden und das Ziel verfolgen, Weisheit zu erlangen. Bestehende Unterschiede werden dann sogar Mittel zum Segen. Deshalb ist es Muslimen niemals gestattet sich gegenseitig anzufeinden und einander den Rücken zuzukehren. Deshalb hat der Gesandte Gottes die Muslime in dieser Hinsicht oft ermahnt und die Gläubigen dazu aufgefordert ihre Glaubensgeschwister zu unterstützen. In einigen seiner Aussprüchen heißt es: „Ein Muslim ist des Muslims Bruder. Er lässt ihn nicht im Stich, belügt und unterdrückt ihn nicht. Wer seinem Bruder hilft, dem hilft Allah. Wer seinem Bruder die Last abnimmt, dem nimmt Allah am Tag der Abrechnung seine Last ab.“ (überliefert von Abû Dâwûd und Tirmizî (1931, 1425)

Der Gesandte Gottes sagte: „Hilf deinem Bruder, wenn er Unrecht tut oder wenn ihm Unrecht getan wird.“ (Die Gefährten) fragten: „Wir helfen ihm, wenn ihm Unrecht getan wird, aber wie sollen wir ihm helfen, wenn er Unrecht tut?“ Er antwortete: „Haltet seine Hand zurück und hindert ihn so, Unrecht zu tun.“ (überliefert von Abû Dâwûd, Malahim, 17; Buchârî, Mazâlim, 4) „Wer seinem muslimischen Bruder mit einer Waffe droht, der wird von den Engeln verflucht.„ (überliefert von Muslim, Bir wa Sila, 35)

Verehrte Geschwister,

Als Muslime durchleben wir auf der ganzen Welt schwierige Zeiten. Das liegt nicht daran, dass wir Muslime der Menschheit Schaden zufügen. Es kann nicht sein, dass Muslime, deren Religion schon im Namen „Islam = den Frieden erreichen“ bedeutet, Schlechtes über ihre Mitmenschen – egal welcher Religion zugehörig – denken. Trotzdem ist es Tatsache, dass wir nicht dementsprechend behandelt werden. Wir als Muslime werden trotz dessen versuchen unserem Umfeld mit Frieden zu begegnen. Das werden wir zuerst in unseren eigenen Kreisen verwirklichen und uns gegenseitig helfen, unterstützen und wenigsten füreinander beten.

Wir werden folgende Aussage des Gesandten Gottes niemals vergessen: Abdullah bin Masûd berichtet, dass der Gesandte Gottes folgendes gesagt hat: „Wenn ein Gläubiger seinen Bruder verwünscht, ist es so als habe er ihn getötet. Und wenn er seinen Bruder mit Unglauben beschuldigt, ist es ebenso als habe er in umgebracht…“ (Buchârî, Adab, 44; Muslim, Zuhd, 1)

IGMG – Irschad-Abteilung

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