Freitagspredigt

Hutba – Was bringt das Leben in der Gesellschaft für Pflichten mit sich?

01. Juni 2007

Verehrte Muslime,

der Mensch kann nicht ohne zwei Eigenschaften gedacht werden. Das Erste ist das Bedürfnis zu Glauben. Aus diesem Grund spricht der Glaube den Mensch direkt an und zeigt ihm den Weg zur Glückseligkeit auf. Die zweite Eigenschaft ist das Bedürfnis der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und das Zusammenleben mit anderen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er alleine nicht überleben kann. Doch es ist offensichtlich, dass das Zusammenleben auch Pflichten und Rechte mit sich bringt. Dazu gehören soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Gemeinschaftsbewusstsein und gesellschaftlicher Ordnung. Die Religionen sprechen stets Gerechtigkeit und die heiligen Schriften gebieten den Menschen gerecht zu handeln. Verschiedenen Philosophien und Denker weisen immer wieder auf die Bedeutung und Vorteile der Gerechtigkeit für die Menschen hin. Die Muslime haben dabei eine beispielhafte Umsetzung der Begriffe wie Gerechtigkeit und soziales Gleichgewicht verwirklicht.

Liebe Geschwister,

unser Herr will die Etablierung des sozialen Friedens. Dass der Mensch die Verantwortung über die Schöpfung trägt, legt ihm die Etablierung eines Friedens auf. Aufgrund dessen ist es eine Pflicht des Menschen, für den Frieden einzutreten und den Wert, den der Koran dieser Sache gibt, ins Leben zu tragen.

Jeder Mensch ist seiner Natur nach gut und offen für den Frieden. Dennoch Bedarf es einer besonderen menschlichen Anstrengung, um einen sozialen Frieden zu etablieren. In diesem Punkt müssen die Muslime Vorbild und Vorreiter sein. Denn der Koran verlangt von uns, dass wir für unsere eigene Person; für die Gesellschaft und völkerumfassend die Gerechtigkeit und den sozialen Frieden etablieren. Hierzu einige Koranverse: „O ihr, die ihr glaubt! Tretet für die Gerechtigkeit ein, wenn ihr vor Gott Zeugnis ablegt, und sei es gegen euch selber oder euere Eltern und Verwandten. Handele es sich um arm oder reich, Allah steht euch näher als beide. Und überlasst euch nicht der Leidenschaft, damit ihr nicht vom Recht abweicht. Wenn ihr (das Recht) verdreht oder euch (von ihm) abkehrt, siehe, Allah weiß, was ihr tut.“ [4:135] „O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor Allah bezeugt. Der Haß gegen (bestimmte) Leute verführe euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah. Siehe, Allah kennt euer Tun.“ [5:8]

Liebe Brüder und Schwestern,

auf die Frage “ Was bring das Leben in einer Gesellschaft für Pflichten mit sich?“ finden wir Antworten aus dem Leben unseres Propheten (saw). Das heißt, dass wir einem Rahmen der Gerechtigkeit und Frieden schaffen und diesen Zustand aufrecht erhalten müssen. Der Islam und das Leben unseres Propheten (saw) bietet viele Beispiele in diesem Zusammenhang. Deshalb sollten wir sein Leben in unserer Zeit, in der wir den Frieden mehr denn je benötigen, nochmals überdenken. Denn das Leben des Propheten (saw) ist für die Umsetzung des Islam ein wichtiger Aspekt.

Sowohl in seinen Beziehungen mit den Muslimen, als auch in seinen Beziehungen zu den Nicht-Muslimen bietet das Verhalten unseres Propheten (saw) beachtliche Beispiele, aus denen wir unbedingt für unsere Zeit Lehren ziehen sollten. So war das „Abkommen von Medina“ in seiner Eigenheit dermaßen einzigartig, dass es sogar in der Lage wäre, Lösungen für die Probleme zu unseren Zeit zu bieten. Deshalb müssen wir Muslime uns bemühen, in Einklang zu leben und ein gutes Vorbild in Solidarität und Frieden sein. Anschließend müssen wir versuchen uns mit unseren Mitmenschen zu verständigen und mit ihnen in Frieden zu leben. Denn wir bilden eine Gemeinschaft, dessen Hauptaufgabe ist, dieses Gebot des Friedens zu erfüllen.

IGMG – Irschad-Abteilung

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