Freitagspredigt
Hutba: Zehnfache Belohnung
17. Oktober 2016Verehrte Muslime!
Wer etwas Gutes fördert und ihm den Weg bereitet, erhält für seine Wohltat die zehnfache, manchmal sogar eine bis zu 700 fache Belohnung. Denn in den Suren An’âm und Bakara heißt es:
„Wer mit Gutem kommt, dem soll das Zehnfache gegeben werden. Und wer mit Bösem kommt, dem soll nur im gleichen Maße vergolten werden. Und es soll ihnen kein Unrecht geschehen.“[1]
„Die ihr Vermögen auf Allahs Weg ausgeben, gleichen einem Korn, das in sieben Ähren schießt, in jeder Ähre hundert Körner. Und Allah gibt doppelt, wem Er will, und Allah ist umfassend und wissend.“[2]
In einem Hadith al-kudsi spricht Allah zu seinen Engeln: „Wenn mein Diener etwas Schlechtes tun möchte, schreibt es nicht nieder, solange er es nicht getan hat; wenn er es tut, so schreibt eine Sünde nieder. Wenn er aber, auf mein Wohlgefallen bedacht, davon ablässt, so schreibt ihm einen Gotteslohn nieder. Wenn mein Diener etwas Gutes zu tun beabsichtigt, schreibt ihm einen Gotteslohn nieder, auch wenn er dies nicht getan hat. Wenn er die Wohltat unternimmt, schreibt mindestens das Zehnfache bis hin zum Siebenhundertfachen als Gotteslohn nieder.“[3]
Liebe Geschwister!
Auch unser Prophet wiederholte diese frohe Botschaft und sagte: „Wenn einer von euch ein guter Muslim ist, dem wird (zur Belohnung) jede gute Tat, die er begangen hat, zehnfach bis siebenhundertfach bewertet und jede schlechte Tat, die er begangen hat, wird ihm nur als solche einfach angelastet.“[4]
Verehrte Muslime!
Wie großzügig ist doch unser Schöpfer in der Belohnung guter Taten! Das Gute belohnt er zehn- bis siebenhundertfach, das Schlechte nur einfach. Das zeigt ein weiteres Mal seine Barmherzigkeit. Allah macht es seinen Geschöpfen nicht schwer! Im Gegenteil erbarmt er sich seiner Diener und vergibt ihnen.
Was aber tun wir im Gegenzug dafür? Wie zeigen wir unsere Dankbarkeit? Wie aufrichtig oder nachlässig sind wir in unserem Dienst ihm gegenüber? Wie gnädig sind wir seinen Geschöpfen gegenüber? Sind wir dazu bereit, zu vergeben und zu entschuldigen?
All diese Fragen kann jeder für sich am besten beantworten. Allah entscheidet darüber, wie hoch er uns belohnen wird. Deshalb müssen wir auf dem Weg Allahs aufrichtig sein. Jedes Gebet und jede Wohltat fußen auf diesem Fundament. Heuchelei und Prahlerei passen nicht zu uns. Denn sie mindern unseren Lohn, bis nichts mehr übrig bleibt.
[1] Sure An’âm, 6:160
[2] Sure Bakara, 2:261
[3] Buhârî, Tawhîd, 126, Hadith Nr. 7501
[4] Buhârî, Îmân, 35, Hadith Nr. 42