Freitagspredigt

Hutba: Glauben und Gutes tun

20. April 2016 Takka Tasbih Holz
Takka Tasbih Holz

Verehrte Muslime!
Îmân bedeutet, dass man an die Existenz Allahs, seine Einheit und Eigenschaften, seine Gesandten, Engel, die göttliche Offenbarung und die Bücher, als schriftliche Form der Offenbarung, das Jenseits und das Schicksal glaubt. Kurz: Man glaubt an alles, was uns von Allah und dem Propheten mitgeteilt wurde.

Ziel des Glaubens ist, dass unsere Herzen die Glaubensgrundlagen verinnerlichen. Bevor man aber etwas verinnerlichen kann, muss man es als richtig erkannt haben. Um etwas zu verstehen benötigen wir Wissen. Wahrer Glaube wird deshalb bewusst gelebt.

Aber auch Wissen allein genügt nicht, wir müssen das Wissen auch annehmen und unsere Herzen dafür öffnen. Haben wir eine Sache, an die wir glauben, im Herzen verinnerlicht, müssen wir sie durch gute Taten leben. Auf diese Weise stellen wir unsere Ergebenheit unter Beweis. Nur dann werden wir wahre Gläubige sein.

Liebe Geschwister!
Im 110. Vers der Sure Kahf heißt es: „Sprich: »Ich bin nur ein Mensch wie ihr. Mir ist geoffenbart worden, dass euer Gott ein einziger Gott ist. Und wer hofft, seinem Herrn zu begegnen, soll gute Werke tun und niemanden neben seinem Herrn anbeten.«“[1]

Wie dem Vers zu entnehmen ist, können wir uns Allah nur nähern, wenn dem Glauben auch gute Werke folgen. Denn jemand, der die Glaubensgrundlagen kennt und sie von Herzen bestätigt, liebt, woran er glaubt.

Verehrte Muslime!

Jemand, der den Glauben zwar mit seinem Herzen bestätigt, aber nicht praktiziert, wird zwar als Muslim betrachtet. Für den Glauben ist es jedoch maßgebend, dass gute Werke verrichtet werden, wie sie vom Glauben vorausgesetzt sind. Mit anderen Worten: Unsere inneren Überzeugungen müssen mit unseren Handlungen in Einklang sein. Dies ist die Vollendung des Glaubens. Wenn wir jedoch mit unseren Taten nicht das beweisen, was wir von Herzen glauben, wäre dann nicht zwischen unserem Glauben und uns ein Widerspruch entstanden?

Liebe Geschwister!
Gute Taten sind wie ein gesunder Baum, der tiefgrüne Blätter und reife Früchte trägt. Er selbst ist schön und gesund und auch für andere von Nutzen. Kann dies aber über eine Person gesagt werden, die zwar glaubt, aber nicht Gutes tut?

Unsere Taten sind der Beleg für unseren Glauben und unsere Ergebenheit. Sie sind in einer Zeit, in der jede Art von sinnloser Beschäftigungen hoch im Kurs stehen, unser Kompass, der uns die Richtung vorgibt. Unsere guten Taten sind Wege, die uns Allah näherbringen.

Möge unser Herr uns zu seinen gerechten und aufrichtigen Dienern zählen. Mögen wir zu jenen gehören, die ihrem Herrn reinen Herzens gegenübertreten können.

[1] Sure Kahf, 18:110

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