Freitagspredigt
Hutba – Das Opferfest
17. Dezember 2004Verehrte Brüder und Schwestern,
Heute möchte ich von einem Gottesdienst, der sich mit dem Opferfest annähert und dessen Verrichtung eine finanzielle Pflicht für uns ist, berichten.
Das Opfern eines Tieres ist Pflicht für jeden Muslim, der finanziell dazu in der Lage ist. Im Koran legt uns unser Herr das Opfern mit diesen Ayats auf: „Darum bete zu deinem Herrn und opfere!“ (Kewsar 108, 2) „Sprich: „šSiehe, mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten.'“ (Al-An`am 6, 162) „Weder ihr Fleisch noch ihr Blut erreicht Allah, jedoch erreicht Ihn euere Frömmigkeit. So hat Er sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah dafür preist, daß Er euch rechtgeleitet hat. Und verkünde den Rechtschaffenen frohe Botschaft!“ (Hadsch 22, 37)
Verehrte Gemeinde,
Das Opfern des Opfertieres ist ein Beweis für unsere Hingabe zu Allah und ein Dank für seine Gaben. Die Folge daraus ist, die Gewinnung von Wohltaten und die Sicherheit vor Unheil und Missgeschick auf Erden. Da das Opfern ein finanzielles Gebot ist, hat unser Prophet teilweise uns mit strengen Äußerungen ermahnt und uns zum opfern ermuntert: “ Diejenigen, die trotz ihrer Möglichkeiten kein Tier opfern, die sollen sich nicht unseren Gebetsstätten nähern.“ (Imam Ahmed b. Hanbel, Ibn Mace) „Opfert ein Tier, denn es ist der Weg eures Vaters Abraham.“ (Tirmizi, Hasen-sahih)
Liebe Muslime,
Das Opfern des Tieres ist also ein Gottesdienst, das eine größe Nähe zu Allah ermöglicht und die Pflicht eines jeden Muslims gegenüber Allah teala ist. Es ist erforderlich das man dieser Pflicht einmal im Jahr nachgeht. Da dieser Gottesdienst mit dem Besitz verrichtet wird, ist die Wohltat dem Verrichtenden und der Nutzen gehört den bedürftigen Menschen. Täglich werden Tausende von Tiere für die Bedürfnisse der Menschen geschlachtet. Von diesen Tieren können aber nur die Wohlhabenden profitieren. Aber am Opferfest wird ein Teil der Tiere für das Wohlwollen Allas geschlachtet aus deren Fleisch und Wolle auch viele Arme und bedürftige Menschen profitieren können. Die wirtschaftliche Angelegenheit gewinnt dadurch eine religiöse und moralische Dimension und die individuellen Interessen entwickeln sich zu gesellschaftlichen Vorteilen. Deshalb ist das Opfern im Islam ein Beispiel für die menschliche und soziale Solidarität. Mit dem Opfern verrichtet der Muslim doppelte Wohltat. Einmal indem er die Bedürftigen beglückt und seine Aufgaben gegenüber seinen Mitmenschen erfüllt.
Damit dieser Gottesdienst, besonders in der sozialen Hinsicht, noch wirksamer und effektiver wird, haben die in Europa lebende Muslime sich dafür organisiert und bemühen sich, den Menschen, die monatelang kein Fleisch gegessen haben, das Opferfleisch weiterzureichen.
Letztes Jahr konnte unsere Gemeinschaft mit ihrer weltweiten Organisation in den Krisegebieten insgesamt in 52 Ländern und Regionen den Armen und Bedürftigen 31695 Opfertiere weiterreichen.
Alhamdulillah, übernimmt unsere Gemeinschaft jedes Jahr von mehr als zehn Tausenden Brüdern und Schwestern ihre Opferpflicht und schlachtet die Tiere in verschiedenen armen Ländern. Obwohl man sich nicht sieht und nicht kennt, werden durch diese 100 Euro für das Opfertier in Europa wer weiß in welchen Ecken Afrikas, Asiens, Palästinas, Tschetscheniens, Somalis, Iraks, usw. tausende Menschen mit den spirituellen Bund miteinander verbunden.
Anstelle einer rein materiellen Sicht kommen „“¦diejenigen die mit Wohltat undGüte sich einander helfen“ (Al -Maida 5, 2) zum Vorschein.
Mitten in Afrika betet ein Bedürftiger für seinen reichen Bruder in Europa, der zumindest einmal im Jahr an ihn denkt.
Verehrte Muslime,
“ Kleine Tropfen können große Hoffnungen bewirken, wenn sie auf gerissene, vertrocknete Lippen treffen.“
Die Spende die ihr für das Opferfleisch erbringt kann den Menschen, die in den Wüsten verblieben sind, eine Oase sein. Und damit sie die Wüste überqueren können müssen sie von eurer Oase trinken.
Also, liebe Brüder und Schwestern,
Warum sollen wir uns nicht an die Opfer-Kampagne unseres Gemeinschaft beteiligen und die gemäßigte Art des Opferns bevorzugen. Warum sollen wir uns und unsere Familie von den Bittgebeten der Bedürftigen vorenthalten? Warum sollen wir nicht auch ein Stein für den Islam und der menschlichen Brüderlichkeit legen? Wisst ihr nicht, dass der Prophet in einem Hadis „Der Beste von euch ist derjenige, der den anderen Menschen fördert“, und „Derjenige, der morgens gesättigt aufsteht, obwohl sein Nachbar hungernd übernachtet hat, ist nicht von unserer Gemeinschaft“, gesagt hat.
Ich lade euch hiermit jetzt schon dazu ein, an unserer wohltätigen Opfer-Kampagne teilzunehmen. Damit werden zu euren Wohltaten die Bittgebete der Armen, Weisen, Kranken, Hungernden und Leidenden hinzugefügt.
Ich empfehle euch und euren Bekannten dringenst, die von unserer Organisation erstellte Opfer-Kampagne Vorstellungs- CD auf unserer Homepage anzuschauen.
Möge Allah unsere Opfer annehmen und uns zu den Nachfolgern von unseren Vorbildern Abraham und Mohammed (Friede sei mit ihnen) machen.
IGMG-Seelsorge