Freitagspredigt

Hutba – Sich mit den Sorgen der Ummah beschäftigen

24. Dezember 2004

Verehrte Muslime,

Der Herr der Welten sagt: „Die Gläubigen sind ja Brüder.“ (Hudschurat 10)Unser Prophet Muhammed (Friede sei mit ihm), Segen unseres Universums, sagte ebenfalls: „Der Muslim ist der Bruder des Muslims.“ (Riyadussalihin)

Nach dem islamischen Glauben stammen alle Menschen aus einer Familie ab, nämlich von Adam und Eva und sie sind alle ein Teil dieser Familie und somit Geschwister. Dies verstehen wir aus dem vorherigen Vers und Hadis und glauben daran. In diesem Zusammenhang wird auch dieser Hadis überliefert: „Ich schwöre auf Allah, solange ihr nicht glaubt kommt ihr nicht ins Paradies, und solange ihr einander nicht liebt, könnt ihr nicht aufrichtig glauben.“ (Riyadussalihin)

In einem anderen Hadis erwähnt der Prophet (Friede sei mit ihm): „Derjenige, der die Sorgen der Muslime nicht teilt, gehört nicht zu den Muslimen.“ (Keschf ul-hafa)

Daraus sehen wir, dass die Verantwortungen und Verpflichtungen der Muslime gegenüber ihren Geschwistern mit ihrem Glauben zusammenhängen und sie dementsprechend beeinflussen. Ein Muslim, der behauptet, dass er glaubt, kann nicht dem Leiden seiner Geschwister zusehen und dabei regungslos bleiben.

Liebe Brüder,

Wir alle beobachten aus nächster Nähe was auf der Welt passiert und nehmen alle gemeinsam wahr, dass besonders in den muslimischen Ländern allerlei Folter und Ungerechtigkeit herrscht. Obwohl die ganze Menschheit, ganz gleich welcher Nationalität, Rasse, Hautfarbe und welchem Glaube sie angehören, sich gegen diese unmenschlichen Handlungen wiedersetzen muss, begnügt sie sich leider nur damit, den Grausamkeiten zuzusehen.

Und wir Muslime, erfüllen WIR unsere Verantwortungen gegenüber unseren Glaubensbrüdern und Schwestern, die täglich allerlei Folterungen und Misshandlungen erleben und keinen Schutz und Beschützer haben?

Spiegeln sich diese Ahadithe und Verse in uns wieder? Sind die Muslime nicht einem Körper gleich? Wenn ein Teil von ihm schmerzt, leidet nicht etwa der ganze Körper?

Wir als Gemeinschaft versuchen diesen Schmerzen und das Leiden in den vielen Ländern mitzufühlen. Mit Hilfe eurer Zekat und Fitra konnten wir die Sorgen der Ummah etwas lindern. Und jetzt vertraut ihr uns eure Opfertiere an, um den Schmerz der Ummah zu teilen und werdet zu denjenigen, die nicht gesättigt schlafen, während ihre Nachbarn hungernd übernachten.

Hört, was unser Prophet (Friede sei mit ihm) gesagt hat: „Der Muslim ist der Bruder des Muslims. Er verletzt ihn nicht und lässt ihn nicht ohne seine Hilfe. Die Gläubigen sind füreinander wie die Ziegelsteine eines Hauses. Sie ergänzen sich gegenseitig.“ (Riyazussalihin)

Deshalb dürfen wir die Bedürftigen und die Benachteiligten in unseren Bittgebeten nicht vergessen.

Allah Teala sagt in einem Vers: „Betet mich an, damit ich eure Gebete erhöre.“ Und Rasulullah ( Friede sei mit ihm) sagte: “ Das Bittgebet ist der Kern des Gottesdienstes.“

Liebe Muslime,

Wir richten uns nach den göttlichen und prophetischen Befehlen und begnügen uns nicht mit dem, was wir gemacht haben, sondern rufen Euch für ein gemeinsames Bittgebet für die ganzen Menschen und Muslime in Not auf.

Für die Vergebung unserer Sünden, die Befreiung der Benachteiligten, die Besserung unseres Egos und unserer Nachkommen, für die Seelen der Verstorbenen und insbesondere für die Menschen, die trotzt der schwierigen Bedingungen unseres Jahrhunderts ums Überleben kämpfen müssen, für diejenigen, die ihr Leben verloren haben, die Waisen und Witwen die zurückgeblieben sind, für diejenigen, die unter den Trümmern ihrer zerstörten Häuser weinen, sollten wir ihre Stimmen erhören und für sie beten, damit die Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten die im Irak, Afghanistan, Palästina und auf der ganzen Welt fortgesetzt werden, ein Ende finden.

O Ihr Muslime,

Auf die Frage unserer Geschwister: „Wo seid ihr? “ sollten wir ihnen mit unseren Bittgebeten, besonders nach dem Morgengebet und in den Moscheen, wo sie bestimmt erhört werden, antworten.

Mindestens einmal in der Woche sollten wir uns an Sonntagen nach dem Morgengebet treffen. So können wir auch das Gemeinschaftsgebet verrichten und gleichzeitig mit den Bittgebeten unseren Geschwistern spirituelle Unterstützung geben und somit unseren Verpflichtungen nachgehen.

Deshalb werden wir am 26. Dezember 2004 am Sonntag nach dem Morgengebet in unserer Moschee für die Menschen in Not beten. Zu diesem Anlass laden wir euch, verehrte Brüder und Schwestern, mit euren Kindern und Bekannten zu unserer Moschee ein.

Somit werden wir unsere Aufgaben gegenüber Allah, dem Propheten (Friede sei mit ihm) und unseren muslimischen Geschwistern erfüllen. Ihr müsst wissen: „Solange ein Muslim seinem Bruder hilft, erfüllt Allah teala seine Bedürfnisse.“ (Tabarani)

IGMG – Seelsorge

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