Freitagspredigt
Hutba- Glauben und leben
04. Februar 2005„Siehe, nur das sind Gläubige, deren Herzen in Furcht erbeben, wenn Allah genannt wird, und deren Glauben wächst, wenn ihnen Unsere Verse vorgetragen werden, und die auf Allah vertrauen.“ (Al-Anfal 2)
„Schlagt bei euren Angelegenheiten den Weg der Mitte ein. Lasst eure Werke reifen. Arbeitet und betet morgens, abends und in einem Teil der Nacht. Seit gemäßigt, damit ihr das Ziel erreicht.“ (R. Salihin. B.1/177)
Verehrte Muslime,
Die Menschen träumen manchmal davon, in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort zu leben. Wir Muslime würden wohl gerne in der Zeit unseres geliebten Propheten (Friede sei mit ihm) leben. Wer würde schon nicht gerne in seiner Gegenwart leben und seine Erziehung genießen, mit ihm die Glückseligkeit im Diesseits und Jenseits teilen“¦
Diese Gedanken eines Muslims sind ein Zeichen seiner Liebe und Verbundenheit zum Propheten (Friede sei mit Ihm).
Doch diese Gedanken dürfen uns von der Realität, wo und im welchen Jahrhundert wir leben, nicht entfernen. Allah tealas Vorsehung hat für uns ein Leben im 21. Jahrhundert in Europa bestimmt. Der Muslim sollte es nicht als falsch ansehen, in dieser Zeit und an diesem Ort zu leben. Denn unsere Prüfung wird zweifellos unter diesen Bedingungen stattfinden. In jedem göttlichen Beschluss liegt ein Segen und eine Schönheit.
Unser Prophet (Friede sei mit ihm) hat uns, bevor er von uns ging, zwei Gaben hinterlassen. Solange wir uns an diese halten und sie befolgen, so werden wir unsere Glückseligkeit erlangen. Diese zwei Hinterlassenschaften sind zum einen das Wort Allah tealas und zum anderen die Sunnah des Propheten (Friede sei mit ihm). Jedoch speisen wir weder als Individuum, noch als Gesellschaft oder Gemeinschaft ausreichend aus diesen beiden Quellen.
Verehrte Gemeinde,
Während der Koran die Ummah des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) als gemäßigt, erlesen und als eine Gemeinschaft der Mitte bewertet, empfiehlt er ihnen gleichzeitig ihre Arbeit für das Diesseits und Jenseits mit ihren Herzen, ihrer Seele und ihrem Gewissen zu vollbringen und den Menschen ein Beispiel für die Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit zu sein. Unser Prophet (Friede sei mit ihm) empfehlt dieser Ummah, die in ihrem Denken, Glauben und Taten gemäßigt handeln soll, folgendes: „Schlagt bei eurer Arbeit den Weg der Mitte ein. Lasst eure Werke reifen. Arbeitet und betet morgens, abends und in einem Teil der Nacht. Seit gemäßigt, damit ihr das Ziel erreicht.“
Verehrte Brüder und Schwestern,
Ein aufrichtiger Glaube führt den Menschen sicherlich zu guten Taten. In diversen Versen des Korans werden die Eigenschaften eines aufrichtigen Gläubigen beschrieben. Auch wird erwähnt, dass ein wahrer Glaube nur Gutes mit sich bringt:
„Siehe, nur das sind Gläubige, deren Herzen in Furcht erbeben, wenn Allah genannt wird, und deren Glauben wächst, wenn ihnen Unsere Verse vorgetragen werden, und die auf Allah vertrauen.“ (Al-Anfal 2)
Doch nur zu glauben, ist noch nicht alles. Dieser Glaube muss behütet und ausgebaut werden. Schließlich besteht jederzeit die Gefahr, dass man vom Glauben abkommen und in Kufr verfallen kann. Deshalb muss sich ein Gläubiger ständig kontrollieren und für die Erhaltung und den Schutz seines Glaubens arbeiten.
Verehrte Gläubige,
Unser Muminsein sollte zu aller erst uns selbst recht leiten. Unser Muminsein sollte auch der Rechtleitung unserer Familie und unserer Verwandten helfen.
Unser Muminsein sollte auch eıne Heilung für die Sorgen der Ummah sein.
Und unser Muminsein sollte dazu dienen, wie es der Kalif Osman (Friede sei mit ihm) sagte, den zum „Leben zu erwecken“, der uns töten will. Wir sollten stets im Bemühen sein, niemandem zu dienen außer Allah teala und uns darum bemühen, Seine Rechte, den Weg des Propheten und dessen Rechte zu wahren und für die uns gegebenen Möglichkeiten dankend auch die Rechte der benachteiligten Muslime, die Rechte der Ummah und der ganzen Menschheit zu beachten. Möge der Islam unser Leben bestimmen, und mögen wir Allah tealas Segen erlangen.
IGMG-Seelsorge