Freitagspredigt
Hutba- Gottesdienste stärken Einigkeit und Brüderlichkeit unter Muslimen
12. Januar 2007Verehrte Muslime,
alle Gebete und religiösen Pflichten, die unser Glaube uns auferlegt hat, sind Mittel für die Einigkeit und Brüderlichkeit der Muslime. Beispielsweise machen die Gottesdienste wie Pilgerfahrt und Opfern, die in den vergangen Tagen verrichtet wurden, die Absichten unserer Religion und die Weisheit die hinter diesen Gottesdiensten steckt, deutlich.
Dieses Jahr haben Millionen von Gläubigen mit verschiedenen Sprachen und Hautfarben dieses Gemeinschaftsgefühl auf der Pilgerfahrt hautnah erlebt. Diese Geschwister sollten versuchen, diese Gefühle ihr ganzes Leben aufrecht zu erhalten und damit ihren Glauben zu festigen. Aus diesem Anlass möchte ich allen Geschwistern zu ihrer abgeschlossenen Pilgerfahrt gratulieren und wünsche es den übrigen Gläubigen.
Verehrte Geschwister!
Gleichzeitig haben wir auch in den vergangen Tagen die Opferpflicht erfüllt. So haben wir uns mit unseren Geschwistern, die kilometerweit entfernt leben, vereint und den Koranvers „Alle Gläubige sind Geschwister“ (Hudschurat 10) realisiert.
Die unermüdlichen Beauftragten von der größten zivilen
Organisation, der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, haben rund um den Globus in Afrika, Asien, im nahen und fernen Osten, auf den Balkanen und der Türkei, kurz, in 65 verschiedenen Ländern und Regionen der Welt Opfertiere geschächtet und an Bedürftige und Arme verteilt. Es ist nicht nur bei der Opfertierspende geblieben, diese Brüder haben auch sozialen Einrichtungen in den jeweiligen Regionen wie Moscheen, Schulen und Krankenhäusern Unterstützung geleistet. Sie haben die Kinder beschenkt und sie zum Lachen gebracht. In Afrika wurden Wasserbrunnen ausgegraben. Ich hoffe, dass diese Wohltaten den Muslimen Segen und Wohlergehen bringen und wünsche, dass die Unruhen in den islamischen Ländern ein Ende finden.
Verehrte Muslime!
Aufgrund dieser Wohltätigkeiten empfinden wir Zufriedenheit und Freude, doch gleichzeitig bedrückt uns die Lage in den islamischen Ländern und vor allem in Irak zu tiefste. In Irak dauert die Besatzung an und als Folge entsteht ein Bürgerkrieg. Neben dem skrupellosen Blutvergießen der Besatzer bekämpfen sich auch die Angehörigen unterschiedlicher Glaubensrichtungen.
Diese Unterschiede im Glauben dürfen niemals zu Hass, Feindseligkeiten und Bekämpfung führen. Doch leider wurden diese Glaubensrichtungen und Rassenunterschiede zu Krisen erklärt. Hinzu kamen die unfähigen Diktaturherrschaften der Regierung und so erfolgten die Katastrophen nacheinander. Seid Jahrzehnten leiden die irakischen Muslime unter dieser Gewaltherrschaft. Sei es der Iran-Irak Krieg oder die Golfkriege, mehr als eine Million Muslime sind ums Leben gekommen. Diese Despoten haben nicht nur ihr eigenes bedauerliches Ende bereitet sondern auch das Volk leiden lassen.
Ich bete dafür, dass dieses Elend schnellstens ein Ende findet und hoffe, dass die Einigkeit zwischen den Muslimen wiederkehrt. Ich möchte meine Hutba mit einem Hadis und einigen Koranversen beenden.
Unser Prophet sagt: „Wer einem Unterdrücker hilft, auf ihn wird Allah diesen Unterdrücker hetzten.“ (Adschluni, Kaschful Hafa 2/227)
„Und so lassen Wir die einen der Sünder durch die anderen mit ihren (bösen) Werken sich verführen.“ (An`am 129)
„Und neigt euch nicht denen zu, die Unrecht begehen, sonst erfasst euch das Feuer. Und außer Allah habt ihr keinen Beschützer und findet ihr keinen Helfer.“(Hud 113)
IGMG Irschad-Abteilung