Freitagspredigt

Das Internet muslimisch nutzen

22. November 2013

Verehrte Muslime,

das Internet ist zu einem wichtigen Teil unseres Lebens geworden. Die meisten von uns nutzen es als Kommunikationsmittel, um mit der Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Egal in welchem Alter, die meisten von uns sind in den sozialen Netzwerken aktiv. Kommunikation, das Teilen von Nachrichten etc. geschieht heute über das Internet. Eine falsche und nicht islamkonforme Nutzung des Internets kann jedoch zu Problemen führen. Allerdings ist nicht das Internet daran schuld, sondern den Nutzer.

Liebe Geschwister,

das Internet kann Menschen voneinander entfernen oder Menschen aus aller Welt zusammen bringen. Es bietet die Möglichkeit, mit unbekannten Menschen zu chatten und kann für gute oder schlechte Zwecke genutzt werden. Die Anonymität des Internets verleitet manche Menschen zu unmoralischem Verhalten. Eine mögliche Folge davon ist das Cybermobbing, d. h. wenn sich Menschen hinter der Anonymität des Internets verstecken und andere beleidigen, erpressen und Videos oder Fotos von ihnen verbreiten. Cybermobbing führt häufig zu Depressionen bei den Opfern. Im persönlichen Kontakt fällt es Menschen meistens schwer, den Anderen direkt zu beleidigen. Doch die Anonymität des Internets erleichtert dies. Auch viele Jugendliche sind leider von Cybermobbing betroffen und leiden deswegen schon in jungen an Depressionen.

Verehrte Muslime,

ein weiteres Problem sind beleidigende Spitznamen. Wie wir wissen, ist es eine Sünde, jemandem einen Beinamen zu geben, der ihm nicht gefallen würde. Menschen hinter ihrem Rücken so zu nennen ist eine Form des Lästerns. Allah verbietet derartiges Verhalten: „O ihr, die ihr glaubt! Kein Volk soll über ein anderes spotten.“ und „Verleumdet einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen.“ (Sure Hudschurât, 49:11)

Liebe Geschwister,

im alltäglichen Leben neigen wir dazu, unseren Bekannten und Liebsten harmlose Beinamen zu geben. Aufgrund der Anonymität ist dies im Internet zumeist nicht harmlos, so dass beleidigende Spitznamen im Internet leider häufiger vorkommen. Wir dürfen die folgenden Worte unseres Propheten jedoch nicht vergessen: „Es zählt bereits als eine Sünde, auf einen anderen Muslim herabzusehen.“ (Riyâz as-Sâlihîn, 3/156)

Falls jemand aufgrund einer Besonderheit bekannt ist und er es einem nicht verübelt, wenn man ihn mit diesem Beinamen anredet, so ist dies keine Sünde. Wie allgemein bekannt ist, hatte unser Prophet den Beinamen „Amîn“, Abû Bakr (r) hatte den Beinamen „Siddîk“, Umar (r) „Farûk“, Usmân (r) „Zinnurayn“ und Ali (r) „Abû Turâb“.

Liebe Geschwister,

wir dürfen nicht vergessen, dass Allah uns zu jeder Zeit sieht und dass wir Muslime sind. Das bedeutet, wir müssen das Internet „islamisch“ nutzen. Auch im Internet darf ein Muslim nicht über andere spotten und ihnen beleidigende Spitznamen geben. Um es noch einmal zu wiederholen: Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Muslime sind und dass Allah uns auch wegen unseres Verhaltens im Internet zur Rechenschaft ziehen wird. Übrigens sollten wir uns auch von Spielen und nutzlosem Zeitvertreib im Internet abwenden. Denn wie auch im 3. Vers der Sure Mu’minûn beschrieben wird, sind Muslime Menschen, die sich „von allem Nichtswürdigen fernhalten“.

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