Pressemitteilung
Internationale Wochen gegen Rassismus: Maßnahmen, statt blumige Statements
20. März 2013„Zum Beginn der Internationalen Wochen gegen Rassismus werden wir uns auch dieses Jahr blumige Statements von der Stange anhören – allen voran von Politikern, ohne dass konkrete Probleme angegangen werden. Das zeigt leider die Erfahrung. Denn während man auf der einen Seite diesen Tag begeht, poltert man im Manier der 80’er, die in fremdenfeindlichen Brandanschlägen mit vielen Toten endeten, heute gegen eine vermeintliche Armutseinwanderung aus osteuropäischen Ländern.
Umso dringender ist ein unmissverständliches Zeichen aus der Zivilgesellschaft, diese Politik nicht länger tolerieren zu wollen. Den unzähligen Aktivitäten, die während der Internationalen Wochen gegen Rassismus unter der Leitung des Interkulturellen Rates in Deutschland e.V. stattfinden, gehört daher unsere volle Unterstützung.
Die IGMG Gemeinden selbst werden dabei Farbe zeigen und sind aufgerufen, die Aktivitäten während der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu unterstützen und ihre Wände mit allen drei Plakaten aus dem Wettbewerb „Für eine Kultur der Vielfalt – gegen Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“ zu schmücken. Außerdem wird die Thematik in dem Bulletin Camia, die mit einer Auflage von 52.000 gedruckt wird, thematisiert.
Gerade im Hinblick auf die NSU Morde ist an der Zeit, dass auch die Politik über wohlformulierte Worte hinaus klare Zeichen setzt und Initiativen gegen Rassismus viel stärker unterstützt als bisher. Anfangen könnte sie damit, Antidiskriminierungsnetzwerke und Beratungsstellen gegen Diskriminierung, finanziell zu stärken und sie bei der Vernetzung zu fördern, damit den Opfern ein flächendeckendes und professionelles Beratungsangebot zur Verfügung steht. Zudem müssen die verantwortlichen Politiker, allen voran die Innenminister zu ihrer eigenen Glaubwürdigkeit dafür sorgen, dass die Sicherheitsbehörden ihre Präventionskonzepte gegenüber der Allgemeinheit der Muslime einstellen und die Sprache, die Ressentiments gegen Muslime fördert, unterlassen.“