Freitagspredigt

Hutba – Zikr: Das Gedenken Allahs

04. Februar 2011

Verehrte Muslime,

heute möchten wir über den Zikr sprechen. Wörtlich bedeutet Zikr „gedenken“ und „erinnern“. Er bezeichnet das Gedenken Allahs und kann mit der Zunge, dem Herzen oder dem Körper geschehen. Wer den Koran liest, seine Ibâda (Gottesdienst) verrichtet und sich Gottes erinnert, macht Zikr. Auch gehört es zum Zikr, die Schöpfung Allahs zu betrachten und über sie nachzudenken, so wie es im Koran erwähnt wird. Ibâdas, die mit dem Einsatz des Körpers verrichtet werden, wie etwa das Gebet (Salah), das Fasten (Sawm) und die Pilgerfahrt (Hadsch), sind Beispiele für den Zikr des Körpers. Das Gedenken Gottes kann also auf verschiedene Weise geschehen.

Im Koran heißt es: „So gedenkt meiner, damit ich eurer gedenke“¦“ (Sure Bakara, [2:152]) Gott wendet sich uns also zu, wenn wir uns seiner erinnern, egal wann und wie. Der Zikr beinhaltet, dass sich das Geschöpf Gottes jeder Zeit Allahs bewusst ist. Wenn er sich nur dem Guten zuwendet und von allem Schlechten ablässt, wird sich Allah auch dem Gläubigen (Mu’min) zuwenden. Gott wir ihn reichlich belohnen und in Anwesenheit seiner Engel lobend erwähnen. Der Zikr ist also eine bedeutende Ibâda.

Verehrte Geschwister,

der Zikr sollte in vollem Bewusstsein gemacht werden. Manche stellen sich unter dem Gedenken Gottes lediglich die regelmäßige Wiederholung bestimmter Worte vor. Diese Form mag zwar möglich sein, aber vom Zikr kann nur gesprochen werden, wenn nicht nur die Zunge, sondern auch das Herz Allahs gedenkt. Nur wenn die Worte des Gläubigen von seinem Herzen reflektiert werden, er also von ganzem Herzen bei der Sache ist, sind sie von Bedeutung. Dies ist es, was wir unter Zikr verstehen. Im Koran legt uns Gott nahe, ständig seiner zu gedenken: „O ihr Gläubigen! Gedenkt Allahs in häufigem Gedenken und preist ihn morgens und abends. Er ist es, der euch segnet – und auch seine Engel -, um euch aus der tiefsten Finsternis zum Licht zu führen. Und er ist zu den Gläubigen barmherzig. Ihr Gruß an dem Tage, an dem sie ihm begegnen werden wird »Frieden!« sein. Und er hat für sie einen ehrenvollen Lohn bereitet.“ (Sure Ahzâb, [33:41-44])

Deshalb, verehrte Muslime,

sollten wir uns Allahs erinnern, egal wann und wie. Hauptsache ist, dass wir uns seiner bewusst sind und uns seiner mit vollem Herzen erinnern. Dabei können wir uns der Worte unseres Propheten, Muhammad (saw), bedienen, die uns in zahlreichen Hadithen überliefert wurden. Wir möchten unsere Hutba mit einigen dieser Worte des Gedenkens beenden. Der Gesandte Gottes sagte: „Es gibt zwei Sätze, die leicht zu sprechen sind, aber schwer sind, wenn sie auf die Waage (Mîzân) gelegt werden:  Subhânallahi wa bihamdihî, subhânallahil azîm.“ (Riyâzus-Salihîn, Mutafakkun alayh) „Das Bittgebet „Alhamdulillâh“ füllt die Waage und der Zikr „Subhânallâhi wal hamdulillâhi“ den Raum zwischen der Erde und den Himmeln mit Sawâb (Lohn).“ (Muslim, Tahâra, 1)

IGMG-Irschadabteilung

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